Ein Schuppen für die Köf

 

Die Kleine möchte ein Dach über dem Kopf haben! Es sollte ein Kleinlokschuppen angelehnt an den nicht mehr existenten Schuppen von Wuppertal-Beyenburg entstehen. Hierzu kramte ich zunächst die alte Miba-Spezial 31 "Stationen am Schienenstrang" hervor; dort findet sich eine Zeichnung im N-Maßstab. Dann bemühte ich meine Umrechnungstabelle: der Vergrößerungsfaktor beträgt 355,5%, damit (die Zahl hinter dem Komma habe ich vernachlässigt) wurde die Zeichnung auf einem Fotokopierer vergrößert und auf A3 ausgedruckt. Jetzt lassen sich die Maße elegant abgreifen.

 

An Material kamen Polystyrolplatten (Bretterimitation mit 3mm Fugenabstand) und -profile (1,5 x 1,5 / 1,5 x 3,2 / 2,5 x 2,5 mm) zum Einsatz, außerdem Karton (Kalenderrückseite) und Kapa-Platte für den Fußboden.

 

Die Fenster sind 'alte Bekannte': sie stammen aus Kibris H0-E-Lokschuppen, waren auf meiner letzten Halbnull-Anlage in einer Industriehalle verbaut, danach in einer 0-Kornbrennerei und zuletzt in meinem 0e-Lokschuppen. Ich habe sie noch etwas beschnitten, jetzt sind sie zwar schmaler als nach Zeichnung vorgesehen, wirken aber sehr gut. Ich musste allerdings die Gefache entsprechend anpassen.

Die Polystyrolteile habe ich auf Karton aufgeklebt; der stellt damit gleichzeitig die glatte Innenwandverkleidung des Schuppens dar. Die Fenster habe ich noch nicht eingeklebt; so kann ich sie separat lackieren.

 

Zum Kleben verwende ich Ruderer L530 für Verbindungen des Plastiks mit anderen Werkstoffen (klebt wie Hölle, ist nur schwierig zu dosieren). Die Profile untereinander verklebe ich meist mit Verdünner oder teils auch mit dem klassischen Faller-Expert.

 

Zur Vorbereitung des Schuppenbodens habe ich Kapa-Platte und Karton verklebt, so dass ich auf Höhe des Schienenprofils kam. Endgültige Einpassungen werden aber erst später beim Einbau vorgenommen.

Die Veranda entstand in der beschriebenen Sandwich-Bauweise; die Poly-Pflasterplatte fand ich in der Restekiste (muss ja auch mal weg...).

Für das Dach nahm ich Polystyrolplatten: Die werden später noch mit Dachpappenimitat versehen und ordentlich eingefärbt, so dass sich hier Pappe verbietet - die würde sich verziehen.

 

Aus weiteren Polyresten habe ich nochmals die Dachform geschnitzt. Sie halten die beiden Dachhälften beim Zusammenkleben in den richtigen Winkel und sitzen nachher passgenau auf dem Schuppen auf. So bleibt das Dach abnehmbar für die spätere Inneneinrichtung.

 

Mit den beiden Torflügeln habe ich auch schon begonnen, ebenfalls aus Polystyrolplatten zugeschnitten (nachdem ich vorher Pappmodelle gebastelt habe bis ich die exakten Maße hatte). Die Bänder stammen von Real-Modell; aus diesem Satz kommen dann auch die Torscharniere, die ich dann noch in einem ruhigen Moment (einen sehr ruhigen!) passend einbauen muss. Das Ganze soll schließlich funktionabel werden.

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Vom weiteren Bastelverlauf habe ich nur noch wenige Bilder. Mit meiner ersten Teerpappenimitation (in Klarlack eingeleimte Zeitungsstreifen) hatte ich weniger Glück - die Farbgebung ist mir so verunglückt, dass ich sie schlussendlich wieder rausgerissen habe. Nun mit 800er Schleifpapier neu gedeckt; so siehts schon recht gut aus, evtl. werde ich später da noch mal dezent mit dem Luftpinsel drüber gehen. Dachrinnen und Fallrohre aus einem Bausatz nicht mehr eruierbarer Herkunft angebracht.

Zur Farbgebung: das gesamte Modell wurde zunächst aus der Sprühdose grundiert (Skull white von Citadell Colors), danach mit Acrylfarben in mehreren Schichten behandelt, etwas Pigmentfarbe kam auch zum Einsatz.

Die Torbänder stammen von Real-Modell und sehen toll aus. Allerdings bin ich skeptisch, wie lange sie halten werden. Ich möchte die Tore schließlich im Betrieb bedienen, und da leidet das filigrane Material jetzt schon. Es wäre auch einen Gedanken wert, ob die Tore nicht ferngesteuert werden könnten, vielleicht über Servos.

Die Farbgebung der Metalltore hat Zeit gekostet: mehrere Schichten Acrylfarbe, teils nass in nass, teils wieder mit einem Tuch freigelegt, dann mit Puderfarben ergänzt und das Ganze solange zelebriert bis ein überzeugender Farbton rauskam. Die "richtige" Technik wiedergeben kann ich nicht; es ist mehr eine Gefühlssache bis es stimmig wirkt.

Zu guter letzt die Fenster mit neuen Scheiben versehen und eingebaut.

Einige Arbeiten stehen noch an, aber erst beim Einbau in die neue Anlage: Anbringung einer Beleuchtung, Klären der Tor(antriebs)frage, Einbau einer Inneneinrichtung, Gestaltung des Schuppenbodens ...

Nachtrag: am Ende habe ich mich entschieden diesen Schuppen doch nicht aufzustellen. Ich habe dafür einen Käufer gefunden und hoffe, dass er dort viel Spaß bereiten wird.

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